Blühende Borde für die Urschweiz
Auch wenn Böschungen meist kleinflächig sind, erfüllen sie eine wichtige Funktion im Biotopverbund: Sie sind gleichzeitig Lebensraum und dienen der Vernetzung der letzten naturnahen Lebensrauminseln in unserer intensiv genutzten Landschaft. In vielen Gebieten können sich seltene Tiere und Pflanzen nur noch in solchen Refugien halten.
Um viele Böschungen steht es nicht gut. Weil sie kaum Ertrag abwerfen und mühsam zu nutzen sind, werden sie oft vernachlässigt oder möglichst ohne hohen Aufwand bewirtschaftet. Sie verganden und verwalden oder werden regelmässig gemulcht, wodurch die oft mageren Lebensräume verloren gehen. Dadurch verlieren sie ihren besonderen Wert für die Natur. Diesem schleichenden Verlust wertvoller Habitate soll ein Ende gesetzt werden. Die «Aktion Hase & Co.» will deshalb das ökologische Potenzial von Borden besser auszuschöpfen.
Böschungsinventar
In einem ersten Schritt wurden 2022 die Böschungen in den drei Kantonen aufgenommen und inventarisiert. Mit dem Böschungsinventar haben Pro Natura Unterwalden & Uri eine wichtige Datengrundlage zum Zustand der Böschungen in den drei Kantonen geschaffen. Das Inventar ermöglicht es, die kartierten Böschungen nach ihrem ökologischen Potenzial zu bewerten und eine Priorisierung für mögliche Aufwertungsprojekte zu machen. Die erhobenen Böschungsdaten werden den kantonalen Fachstellen zur Verfügung gestellt. Bei Interesse an den erhobenen Daten, können Sie sich gerne bei der Projektleiterin melden.
Aufwertungen
Der zweite Schritt umfasst die Aufwertung der potenziell wertvollen Böschungen in den Kantonen Nid- & Obwalden sowie Uri. Je nach Region und Ausgangslage der Böschung werden artenreiche Blumenwiesen und Strukturen (z.B. Totholz und Steinhaufen) angelegt, offene Bodenstellen geschaffen oder wertvolle Sträucher gepflanzt.
Bewusstseinsbildung
Im Rahmen des Teilprojekts «Blühende Borde für die Urschweiz» wollen wir auf die Bedeutung und die Gefährdung der Borde aufmerksam machen und für Aktivitäten zugunsten ihrer Bewohner werben. Angesprochen werden einerseits die Akteure des Naturschutzes und des Unterhalts, anderseits die breitere Öffentlichkeit.
Weiterführende Informationen
Kontakt
Urs Wegmann
Stellvertretender Projektleiter Biodiversitätsförderung im Kulturland
(ab September 2024 - Ende Februar 2025)
Kontakt:
@email
041 511 78 22